Auf der Website zum Bahnprojekt Stuttgart-Ulm sind 21 Gute Gründe für Stuttgart 21 aufgeführt: http://www.das-neue-herz-europas.de/ueberblick/21gruende/default.aspx
Einige Hintergrundinformationen zu den genannten Gründen - Teil 1: Vorteile für uns: Als Verkehrsteilnehmer
1. Bahnprojekt Stuttgart-Ulm: Mit Komfort durch Europa
Mit dem Bahnknoten Stuttgart und der Neubaustrecke nach Ulm wird das Reisen quer durch Europa schneller und bequemer. Die Züge müssen an der Geislinger Steige, dem größten Engpass des europäischen Schienennetzes, nicht mehr herunterbremsen. Von Stuttgart nach München dauert eine Zugfahrt nur noch gut eineinhalb Stunden.
-> Fakt ist, vor 15 Jahren betrug die Fahrzeit zwischen Stuttgart über Ulm nach München schon einmal ca. 15 Minuten weniger als heute. Durch vernachlässigte Instandhaltung, fahren die Züge heute langsamer auf der Strecke als früher. Die Neubaustrecke wird weitestgehend nur vom Personenfernverkehr genutzt werden. Die Geislinger Steige wird für den Regional- und Güterverkehr (Stuttgart-Plochingen-Göppingen-Geislingen-Ulm) erhalten bleiben und die Bahn hat die Strecke trotzdem verfallen lassen.
2. Schnell in alle Richtungen
In Baden-Württemberg kreuzen sich die Ost-West-Magistrale von Paris nach Wien, Bratislava und Budapest sowie die Nord-Süd-Magistrale von Amsterdam nach Sizilien. Das Land wird zentraler Knotenpunkt im europäischen Hochgeschwindigkeitsnetz und rückt in Europas Mitte.
-> Fakt ist, die Nord-Süd-Magistrale verläuft durch das Rheintal (Mannheim-Karlsruhe-Basel) und wird nie über Stuttgart verlaufen, hat also nichts mit Stuttgart 21 zu tun. Kritiker sagen vielmehr, dass der dringend notwendige Ausbau der Rheintalstrecke auf Grund der fehlenden finanziellen Mittel durch Stuttgart 21 verzögert wird.
3. Ohne Umsteigen quer durchs Land
Fern- und Regionalverkehr werden durch den neuen Schienenring in Stuttgart schneller und besser aufeinander abgestimmt. Alle Fahrgäste werden davon profitieren – sei es von kürzeren Reisezeiten, sei es von der Anbindung an Flughafen und Messe. Und Umsteigen gibt es dann nur noch auf wenigen Strecken, weil die Züge nicht mehr im Hauptbahnhof enden und es dadurch mehr Direktverbindungen gibt.
-> Fakt ist, die wenigsten Fahrgäste durchqueren Stuttgart im Regionalverkehr und profitieren von weniger Umsteigen. Die meisten Fahrgäste haben Stuttgart als Anfang- oder Endpunkt der Reise oder sie steigen von Fern- auf Nahverkehr um bzw. umgekehrt
4. Vernunft siegt – deutlich mehr Züge auf halb so vielen Gleisen
Die Idee, einen Durchgangsbahnhof zu bauen, ist mehr als hundert Jahre alt. Sie scheiterte damals an den technischen Möglichkeiten. Mit dem neuen Bahnknoten in Stuttgart wird diese Idee nun verwirklicht. Das heißt, mit nur halb so vielen Gleisen können hier künftig deutlich mehr Züge in den Bahnhof ein- und ausfahren, weil sie sich nicht mehr gegenseitig blockieren.
-> Fakt ist, durch die weitestgehend kreuzungsfreie Zufahrt auf drei Ebenen behindern sich Züge beim Stuttgarter Kopfbahnhof kaum. Die Reduktion von 17 auf 8 Gleise bedeutet unter anderem, dass Züge seltener auf verspätete Züge warten können um Umsteigemöglichkeiten aufrecht zu erhalten, da die Gleise für nachfolgende Züge frei gemacht werden müssen. Züge auf dem gleichen Gleis folgen sich oft in weniger als acht Minuten Abstand!
5. Aller guten Dinge sind drei
Stuttgart bekommt drei neue, barrierefreie Bahnhöfe: den Flughafenbahnhof, den Hauptbahnhof und die S-Bahnstation Mittnachtstraße. Der Zugang zum Bahnverkehr wird für alle Reisenden einfacher und bequemer. Der Durchgangsbahnhof verbessert auch den Regionalverkehr und ermöglicht schnellere und direkte Verbindungen. Fluggäste sind vom Hauptbahnhof in acht Minuten am Bahnhof Flughafen/Messe.
-> Fakt ist, tiefergelegene unterirdische Bahnhöfe sind nicht barrierefrei. Und ein Bahnsteigwechsel auf in einem Durchgangsbahnhof ist nie barrierefrei.
6. Dreh- und Angelpunkt auf den Fildern
Durch den neuen Bahnhof Flughafen/Messe rücken die Innenstadt, der Flughafen und das Messegelände näher zusammen. Gleichzeitig entsteht auf den Fildern ein vernetztes Verkehrsangebot für Auto-, Zug- und Flugverkehr. So wird der neue Bahnhof zum Dreh- und Angelpunkt für den gesamten Filderraum mit seinen rund 150.000 Einwohnern und 100.000 Arbeitsplätzen.
-> Fakt ist, der Filderraum wird tatsächlich besser an den Fern- und Regionalverkehr der Bahn angeschlossen. Durch die damit gesteigerte Attraktivität des Flughafens für Fluggäste rechnet die Flughafengesellschaft mit über 1,5 Mio. zusätzlichen Fluggästen pro Jahr (entspricht +15-20%). Der zunächst nicht weiterverfolgte Bau einer zweiten Landebahn wird damit dringlich, auch dürfte erneut über die Lockerung des Nachtflugverbots diskutiert werden.
7. Schneller umsteigen
Die neue S-Bahn-Station Mittnachtstraße bindet das künftige Rosensteinviertel an das S-Bahn-Netz der Region Stuttgart an. Weil dort alle S-Bahn-Linien halten, wird das Umsteigen zwischen Feuerbach und Bad Cannstatt schneller und bequemer. Und der Hauptbahnhof wird entlastet.
-> Fakt ist, alle Fahrgäste aus Richtung Feuerbach und Cannstatt brauchen durch einen zusätzlichen Stopp länger bis nach Stuttgart, dies sind eine Vielzahl derer, die hier umsteigen würden.
8. Schneller ankommen
Mit dem Bahnprojekt Stuttgart – Ulm werden die Fahrzeiten im Fern- und Regionalverkehr erheblich kürzer. Einige Beispiele, die für sich sprechen:
Strecke heute künftig
Stuttgart – Flughafen 27 Minuten 8 Minuten
Stuttgart – Tübingen 61 Minuten 41 Minuten
Flughafen/Messe – Nürtingen 67 Minuten 8 Minuten
Flughafen/Messe – Bietigheim 56 Minuten 27 Minuten
Backnang – Nürtingen 84 Minuten 46 Minuten
Stuttgart – Ulm 54 Minuten 28 Minuten
-> Fakt ist, die aufgeführten Vergleiche sind teilweise fehlerhaft. So ist die schnellste Verbindung zwischen Stuttgart und Tübingen heute schon 45 Minuten. Und die schnellste Verbindung zw. Backnang und Nürtingen ist 61 Minuten.
Eine objektive Gegenüberstellung der Argumente Pro und Contra Stuttgart 21. Selten ist ein Thema in Stuttgart so heiß und intensiv diskutiert worden wie der geplante Umbau des Bahnhofs.
Warum diese Seite?
Als die Proteste gegen Stuttgart 21 Ende 2009 stärker wurden, habe ich mich intensiver mit dem Thema "Stuttgart 21" auseinandergesetzt, mittels diverser Medien: Zunächst die Lokalpresse, Websites von Befürwortern und Gegnern usw. Leider hatte ich das Gefühl, dass insbesondere Tageszeitungen eher oberflächlich berichten und oft nicht genügend in die Tiefe gehen. Inzwischen habe ich mit diversen Politikern, dem Projektbüro von Stuttgart 21, Ämtern und anderen Stellen kommuniziert und mir mein eigenes Bild über Stuttgart 21 gemacht. Ich möchte meine Erkenntnisse mittels dieser Seite teilen. Mehr über mich.
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